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Die Welt ist sehr aufgewühlt und desgleichen die Kirche. Vielleicht sieht die Welt so aus, wie sie aussieht, weil so der Zustand der Kirche ist … Ich hätte gern, dass in der Mitte eures Herzens der Schrei des armen Blinden aus dem Evangelium1 ertönt, damit Er uns die Dinge der Welt mit Gewissheit und Klarheit sehen lässt. Dazu ist nicht mehr erforderlich, als dass ihr in den wenigen Dingen gehorcht, die man euch aufträgt, indem ihr den Hinweisen der Leiter Folge leistet.
Sucht die Gegenwart des Herrn und sagt ihm viele Male: Domine, ut videam! Herr, gib, dass ich sehe! Ut videamus!: dass wir die Dinge klar sehen inmitten dieser Art Rebellion. Sie ist gar keine; es ist etwas Satanisches … Lieben wir die Kirche jeden Tag mehr, lieben wir den Römischen Pontifex jeden Tag mehr – was für ein schöner Titel: Römischer Pontifex! –, und lieben wir jeden Tag mehr, was Jesus Christus uns in den Jahren seines Erdenwandels gelehrt hat.
Hegt eine große Zuneigung zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Hegt eine beständige Zuneigung zur Mutter Gottes und wendet euch oft an sie. Nur dann werden wir auf dem rechten Weg bleiben. Trennt Josef nicht von Jesus und Maria, denn der Herr hat sie auf wunderbare Weise miteinander verbunden. Und dann soll jeder seine Pflicht erfüllen, seine Arbeit leisten, die Gebet ist. Wenn wir die Arbeit in der rechten Ordnung verrichten, dann nimmt sie uns nicht den Gedanken an Gott. Sie stärkt unseren Wunsch, alles für Ihn zu tun, für Ihn, mit Ihm und in Ihm zu leben.
Ich werde euch sagen, was ich immer sage, denn die Wahrheit kennt nur einen Weg: Gott ist in unseren Herzen. Er hat von unserer Seele im Stand der Gnade Besitz ergriffen. Dort können wir Ihn suchen; nicht nur im Tabernakel, wo wir wissen, dass Er sich in Wahrheit befindet. Wir wollen einen ausdrücklichen Akt des Glaubens verrichten: Er ist dort mit seinem Leib, mit seinem Blut, mit seiner Seele und mit seiner Gottheit: der Sohn Mariens, der in Nazareth gearbeitet hat, der in Bethlehem geboren wurde, der auf Kalvaria gestorben und der auferstanden ist; der auf die Erde gekommen ist und aus Liebe zu uns so viel gelitten hat. Sagt euch das nichts, meine Kinder? Liebe! Unser Leben muss ein Leben der Liebe sein. Unser Protest muss sein, dass wir lieben, dass wir mit einem Akt der Liebe auf alles antworten, was Lieblosigkeit, was Mangel an Liebe ist.
Der Herr treibt das Werk voran. So viele Berufungen in aller Welt! Ich erwarte dieses Jahr viele Berufungen in Italien, wie überall, aber das hängt zu einem Gutteil von euch und von mir ab, dass wir ein Leben des Glaubens leben, des ständigen Umgangs mit Jesus, Maria und Josef. Gerade habe ich darauf hingewiesen.
Meine Kinder, ihr habt den Eindruck, dass ich ernst bin, aber es ist nicht so; ich bin nur ein wenig müde.
Jeder soll sagen, für sich selbst und für die anderen: Domine, ut videam! Herr, gib, dass ich sehe, dass ich sehe mit den Augen meiner Seele, mit den Augen des Glaubens, mit den Augen des Gehorsams, mit der Reinheit meines Lebens. Dass ich mit meinem Verstand sehe, um den Herrn in allen Bereichen der Welt zu verteidigen, denn überall gibt es eine Revolte, um Christus hinauszuwerfen, sogar aus seinem eigenen Haus.
Der Teufel existiert und arbeitet unentwegt. Der Teufel strengt sich besonders an, um die Kirche zu zerstören und unsere Seelen zu rauben, uns von unserem göttlichen Weg abzubringen, von diesem Weg, den die Christen, die wie Christen leben wollen, gehen. Ihr und ich, wir müssen alle Tage kämpfen, meine Kinder. Bis zum letzten Tag unseres Lebens müssen wir kämpfen. Wer das nicht tut, wird nicht nur in den Tiefen seiner Seele einen Schrei vernehmen, der ihn daran erinnert, dass er ein Feigling ist – Domine, ut videam!, ut videamus!, ut videant!, ich bitte für alle, tut eurerseits das gleiche –, sondern er wird auch begreifen, dass er sich selbst und die anderen ins Unglück stoßen wird. Er hat die Pflicht, allen die Hilfe des guten Geistes zukommen zu lassen. Und wenn er schlechten Geist hat, wird er uns verdorbenes Blut schicken, Blut, das uns nicht zugeführt werden sollte.
Vater, haben Sie geweint? Ein bisschen, denn alle Menschen weinen hin und wieder. Ich bin nicht weinerlich, aber hin und wieder habe ich doch geweint. Schämt euch nicht, wenn ihr weint. Nur Tiere weinen nicht. Schämt euch nicht zu lieben. Wir müssen einander mit unserem ganzen Herzen lieben und dabei das Herz Christi und das liebenswerte Herz Mariens mitten unter uns haben. Dann gibt es keine Angst. Einander wirklich lieben, einander voll Zuneigung begegnen. Keiner darf allein gelassen werden!
Meine Kinder, liebt alle. Wir wollen niemandem etwas Übles. Aber was Wahrheit ist und gestern und vor zweitausend Jahren war, das bleibt auch jetzt Wahrheit! Was falsch war, kann sich nicht in Wahrheit verwandeln. Was ein Laster war, ist keine Tugend. Ich kann nicht das Gegenteil behaupten. Es ist weiterhin ein Laster!
Meine Kinder, trotz dieses Vorspiels muss ich euch sagen, dass ihr froh sein sollt. Der Vater ist sehr zufrieden, und er möchte, dass seine Töchter und Söhne auf der ganzen Welt sehr zufrieden sind. Nochmals: Wendet euch in eurem Herzen in ständigem Umgang an diese Dreifaltigkeit der Erde, an Jesus, Maria und Josef, damit wir bei den dreien sind; und wir werden alle Dinge der Welt, alle Täuschungen Satans überwinden können. So wird jeder von uns allen helfen, die zu dieser großen Familie des Opus Dei gehören. Es ist eine Familie, die arbeitet. Wer nicht arbeitet, der soll merken, dass er sich nicht richtig verhält … Diese Arbeit ist nicht nur menschlich – sie muss menschlich sein, denn wir sind Menschen –, sondern übernatürlich, weil uns nie die Gegenwart Gottes fehlt, der Umgang und das Gespräch mit Gott. Mit dem heiligen Paulus werden wir sagen, dass wir unseren Umgang im Himmel haben.
Der Vater ist also zufrieden, meine Kinder. Der Vater hat ein Herz, und er dankt Gott, unserem Herrn, dafür, dass Er es ihm gegeben hat. So kann ich euch lieben, und ich liebe euch – ihr sollt es wissen – mit ganzem Herzen. Sagen wir, alle zusammen, dieses Stoßgebet: Domine, ut videam!, dass jeder sehen möge. Ut videamus!, dass wir uns daran erinnern, dafür zu bitten, dass die anderen sehen mögen. Ut videant!, dass wir um dieses Licht für ausnahmslos alle Seelen bitten.
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/book-subject/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/10679/ (18.11.2025)