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Ich hoffe, dass in diesen Weihnachtstagen alle meine Töchter und Söhne sich fest vornehmen, demütiger zu sein. Ich kenne euch und ich höre gleichsam schon eure Freude, wenn ihr aufrichtig zugebt, dass ihr nicht die Früchte bringt, die ihr bringen müsstet. Denn ihr werdet euch aufmachen, um euch wirklich beschämt dem Stall von Bethlehem zu nähern, und ihr werdet das Kind für euch und für mich und für viele, viele Menschen um Verzeihung bitten, die jetzt wie der unfruchtbare Feigenbaum sind, beladen mit Blättern, mit äußerem Schein. Und wenn euch der Herr gestattet zu sehen, dass Er sich eurer bedienen möchte, sich eurer schon jetzt oder seit Jahren oder sogar schon seit langer Zeit bedient: in gratiarum semper actione maneamus! Brecht aus in Danksagung zu Gott, unserem Herrn, weil Er uns als seine Werkzeuge ausgesucht hat. Aber dankt Ihm aufrichtig, denn sonst bleibt man nur ein laubreicher Baum, voller Blätter und vielleicht voller Früchte, die aber eitel sind, leer und leichtgewichtig, denn ihretwegen beugen sich die Zweige nicht. Die reifen Früchte mit saftigem, süßem und wohlschmeckendem Fleisch bewirken, dass sich die Zweige des Baumes voll Demut niederneigen.
Mit Danksagungsakten und mit dem Vorsatz, demütiger zu sein, wollen wir uns der Krippe und dem Tabernakel nähern. Jesus wartet auf uns. Sagt Ihm von Herzen Worte der Zuneigung. Erzählt Ihm von euren Schwächen – ich erzähle Ihm von den meinen –, und manchmal wollen wir auch anerkennen, ohne zu gackern, dass wir in der Tat diese oder jene Arbeit ausgeführt haben, dass wir uns angestrengt haben mit viel Freude und mit seiner Gnade, die Er uns durch die Hände seiner heiligsten Mutter, die auch unsere Mutter ist, sendet, denn ohne seine Hilfe vermögen wir nichts.
Das ist die Einstellung, die jene, die mit Seelen arbeiten, mindestens haben sollen. Das Werkzeug behält nie die Früchte. Wenn es etwas Köstliches in unserem Leben gibt, wenn etwas dem Herrn zusagt, wenn es etwas gibt, das bewirkt, dass andere Seelen gerettet werden und wir einen Weg der Liebe gehen, dann verdanken wir das alles Gott, diesem Herrn, der ein Kind hat werden wollen.
Noch ein Wort zum Schluss. Betet weiterhin viel für die Kirche! Liebt die Kirche und den Papst aus ganzer Seele. Vereint euch immer stärker mit den Anliegen meiner Messe, damit wir alle, in Einheit mit Maria, unter dem väterlichen Schutz des heiligen Josef, in ständiger Danksagung gegenüber der Heiligsten Dreifaltigkeit leben, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/106/ (19.11.2025)