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Kinder meiner Seele, ich möchte euch über einen wunderbaren Weg zu einem Leben der Liebe und des übernatürlichen Abenteuers führen, in das der Herr mich selbst geleitet hat: in ein Leben der Glückseligkeit – mit Opfern, Schmerzen, Verzicht, Hingabe und Selbstvergessenheit.
»Si quis vult post me venire … wenn jemand mir nachfolgen will, dann verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.«11 Wir alle haben diese Worte gehört. Deswegen sind wir hier. Und auch die folgenden Worte haben wir vernommen: »Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.«12 Der göttliche Ruf hat einen sehr konkreten Zweck: an allen Wegkreuzungen der Erde zugegen zu sein, während du fest in Gott verankert bist. Salz, Sauerteig und Licht der Welt sein. Ja, mein Sohn: Sei ganz in Gott versenkt, um zu leuchten, um Geschmack zu geben und Gewicht zu verleihen, um Sauerteig zu sein.
Aber das Licht wird Finsternis sein, wenn du nicht kontemplativ, wenn du nicht ein Mensch ständigen Gebetes bist. Das Salz wird seine Kraft verlieren; es wird nur mehr dazu taugen, von den Menschen zertreten zu werden, wenn du nicht versunken bist in Gott. Der Sauerteig wird verderben und seine Kraft, den ganzen Teig zu durchsäuern, verlieren, wenn du nicht wirklich beschaulich bist.
Bete die mündlichen Gebete, die zu unserem geistlichen Lebensplan gehören. Wende dich dann mit deinen persönlichen mündlichen Gebeten, die dir am meisten zur Frömmigkeit verhelfen, an Gott. Beschränke dich nicht auf das, was wir alle zu leben haben und mit Freude verrichten. Füge hinzu, wozu dich deine Initiative und deine Großzügigkeit bewegen. Vergiss schließlich nicht das beständige innere Gebet. Bemühe dich um dieses vertrauensvolle und aufrichtige Zwiegespräch mit Gott inmitten deiner Seele.
Mein Sohn, ich habe dir wohl alles gesagt, was ich dir sagen sollte. Jetzt bleibt nur noch, dass du dich wirklich entscheidest, ein Mensch zu sein, der sich hingibt, der verliebt ist und einen ständigen Umgang mit Gott pflegt. Dann bin ich mir deiner Treue ganz sicher.
So schließe ich mit drei Zitaten aus der Heiligen Schrift:
»Oportet semper orare et non deficere«13: Man muss immer beten, ohne Unterlass.
»Erat pernoctans in oratione Dei«14: Christus verbrachte die ganze Nacht im Gespräch mit Gott.
»Erant autem perseverantes in doctrina apostolorum, et communicatione fractionis panis, et orationibus«15: Die ersten Christen verharrten in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft des Brotbrechens und im Gebet.
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/11/ (18.11.2025)