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Es liegt nahe, dass ich am heutigen Tag ein paar Worte an euch richte, denn es beginnt ein neues Jahr meiner Berufung zum Opus Dei. Ich weiß, dass ihr das erwartet, auch wenn ich euch sagen muss, Kinder meiner Seele, dass es mir sehr schwerfällt; ich empfinde eine Art große innere Hemmung, mich an diesem Tag zu zeigen. Es ist nicht die natürliche Bescheidenheit. Es ist die ständige Überzeugung, die offensichtliche Erkenntnis meiner Unwürdigkeit. Vor jenem 2. Oktober hatte ich niemals daran gedacht, dass ich eines Tages einen Auftrag unter den Menschen zu erfüllen hätte. Aber jetzt …

Das ist nicht Demut. Es ist etwas, das mich Überwindung kostet, weil es meiner natürlichen Wesensart widerspricht, die vor jeder Schaustellung flieht. Deshalb schäme ich mich so! Andere Male habe ich euch erzählt, dass ich, als ich klein war, eine große Abneigung dagegen empfand, vor Publikum aufzutreten oder bei einem Besuch oder mit einem neuen Kleidungsstück. Ich verkroch mich unter dem Bett, bis meine Mutter mit einem der Spazierstöcke meines Vaters leicht und sanft auf den Boden klopfte. Ja, ich bin von Natur aus ein Feind von Feierlichkeiten und Absonderlichkeiten. Wenn ich daher als Generalpräsident des Werkes das eine oder andere festgelegt habe, dann deshalb, weil es notwendig war.

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