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Ihr, meine Kinder, und ich, wir müssen in der Welt, mitten auf der Straße, in unserer beruflichen Arbeit, jeder in der seinen, beschauliche Seelen sein, Seelen, die beständig mit dem Herrn sprechen, ob nun etwas Gutes oder etwas scheinbar Schlechtes geschieht; denn einem Sohn Gottes gereicht alles zum Guten. Den Leuten erscheint alles übermäßig schwer, sobald Dinge kommen, die nicht gut sind. Wenn wir mit Jesus Umgang haben, wenn wir mit Jesus Christus, unserem Herrn und unserer Liebe, innig befreundet sind, dann gibt es für uns keine Widrigkeiten und keine schlechten Ereignisse: omnia in bonum! 1
Mit Christus innig befreundet sein bedeutet, Seelen des Gebetes zu sein. Ihr müsst lernen, mit dem Herrn vom Morgen bis zum Abend Umgang zu pflegen. Ihr müsst lernen, während des ganzen Tages zu beten. Ihr werdet sehen, welchen Trost das gibt, welche Freude und wie gut es euch gehen wird! Außerdem will Er es so. Ich habe da in meinem Kalender einige Texte der Schrift, die ich oft zu lesen und zu betrachten pflege. Ich hätte gern, dass ihr das auch tut. Denn wenn ich euch sage, dass es angezeigt ist, mit unserem Herrn im Gebet Umgang zu pflegen, dann ist das von Bedeutung: Ich bin ein alter Priester, fast siebzig Jahre alt. Außerdem bin ich der Vater, den Gott für euch auf Erden hier in dieser großen Familie des Werkes ausgewählt hat. Ich liebe euch aus ganzer Seele, ich kann euch nicht einfach irgend etwas sagen … Vor allem aber, seht: Nicht nur ich sage euch das; es ist der Herr selbst, der es sagt.
»Et omnia quaecumque petieritis in oratione credentes accipietis.«2 Das schreibt der heilige Matthäus: Alles, um was ihr mich im Gebet voll Glauben bittet, werdet ihr erhalten. Und wir brauchen vieles. Diese Familie des Opus Dei, die sich über die ganze Welt ausgebreitet hat, braucht viel Segen Gottes im kommenden Jahr. Wir wollen aus ganzer Seele und voll Glauben bitten. Jeder für sich wird dem Herrn liebevoll in der vertrauten Einsamkeit des Herzens sagen: Jesus, wir wollen dies … Ihr sagt: Wir wollen, was der Vater will, und so seid ihr schneller fertig, nicht wahr? Denn ich will außerdem, was Er will. So steht Er unter großem Druck.
»Iterum dico vobis«, so sagt uns der heilige Matthäus, »quia, si duo ex vobis consenserint super terram, de omni re quamcumque petierint fiet illis a Patre meo qui in caelis est.«3 Es genügt, dass zwei sich auf eine Bitte einigen – und wir sind Tausende, die um dasselbe bitten. Wie sicher müssen wir uns unserer Sache sein! Wie sicher ist unsere Hoffnung! Eine wahrhaft göttliche, übernatürliche Hoffnung, denn sie stützt sich auf die Liebe, auf den Glauben und auf die Worte Jesu selbst.
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/55/ (17.11.2025)