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Betrachtet nun seine gebenedeite Mutter. Welches Beispiel hat sie gegeben? Als der Erzengel ihr die göttliche Botschaft überbringt, findet er sie ins Gebet versunken. Und wie war es bei den ersten Christen? Die Apostelgeschichte überliefert uns eine Szene, die ich besonders gernhabe, denn sie ist ein lebendiges Beispiel für uns. Deswegen ließ ich sie in vielen Kapellen und anderswo als Inschrift anbringen: »Sie hielten alle an der Lehre der Apostel fest, an der Gemeinschaft des Brotbrechens und am Gebet.«5
Was haben die Heiligen gemacht? Ich bin sicher, es hat keinen einzigen gegeben, der nicht gebetet hat. Keiner ist zur Ehre der Altäre gelangt, ohne ein Mensch des Gebetes gewesen zu sein.
Es gibt viele Arten zu beten. Ich möchte, dass euer Gebet das Gebet der Kinder Gottes ist und nicht das Gebet der Heuchler, die von Jesus zu hören bekommen: »Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Himmelreich kommen«6. Wir erfüllen den Willen seines Vaters, wir haben Ihm ja unser ganzes Leben gewidmet. Unser Gebet, unser Ruf Herr, Herr! ist gepaart mit dem Wunsch, den Willen Gottes zu erfüllen. Dieses Rufen äußert sich auf tausend verschiedene Weisen: das ist Gebet, und das gerade wünsche ich für euch.
Kind meiner Seele! Wenn du in diesen Besinnungstagen ruhig über alles nachdenkst, was deine Brüder, was die Priester, die die Betrachtungen halten, dir sagen; wenn du ernsthaft und entschieden dein bisheriges Leben erforschst; wenn du den wirklich festen Vorsatz fasst, dich um ein Leben aus dem Gebet zu bemühen und das liebevolle Gespräch mit der ewigen Liebe zu suchen – dann versichere ich dir, dass du erreichst, was der Herr von dir wünscht: dass du eine Seele wirst, die Trost spendet und in der Stunde des Apostolates wirksam ist.
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/8/ (25.11.2025)