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Bittet um Verzeihung, Kinder, für diese Verwirrung, für diese Schändlichkeiten, die innerhalb der Kirche und von oben her begünstigt werden und die Seelen verderben fast von Kindheit an. Wenn wir nicht so handeln, nicht diesen Weg der Buße und der Wiedergutmachung beschreiten, werden wir nichts erreichen.
Wir sind wenige angesichts einer solchen Menge? Wir sind voller Erbärmlichkeiten und Schwächen? Menschlich gesehen vermögen wir nichts? – Betrachtet mit mir die Worte des heiligen Paulus: »Was töricht ist vor der Welt, wählte Gott aus, um die Weisen zu beschämen; und was schwach ist vor der Welt, wählte Gott aus, um das Starke zu beschämen; was niedrig ist vor der Welt und verachtet, wählte Gott aus; das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zunichte zu machen, damit niemand sich rühme vor Gott.«3
Trotz unseres Elends und unserer Irrtümer hat uns der Herr als seine Werkzeuge in diesen so schwierigen Zeiten der Geschichte der Kirche erwählt. Kinder, wir dürfen uns nicht hinter der persönlichen Bedeutungslosigkeit verschanzen. Wir dürfen das empfangene Talent nicht vergraben.4 Wir können nicht so tun, als gingen uns die Beleidigungen Gottes nichts an und als kümmerte uns das Böse nicht, das den Seelen angetan wird. »Ihr aber sollt das im Voraus wissen und achtgeben, dass ihr euch nicht von dem Irrtum der Gottesverächter mitreißen lasst, euren Halt verliert und zu Fall kommt.«5
Wir haben jeder in seinem Stand und alle mit der gleichen Berufung auf die göttliche Aufforderung mit einem Ja geantwortet, um Gott und der Kirche zu dienen und Seelen zu retten. Mehr als andere haben wir daher die Pflicht und das Recht, wachsam zu sein. Wir tragen mehr Verantwortung, um mit Starkmut zu leben; und wir haben auch mehr Gnade.
Habt ihr gesehen, wie aktuell die Worte der Lesung des ersten Fastensonntags sind? »Wir ermahnen euch, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangt. Denn Er spricht: Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils. Geben wir niemand irgendwie Anstoß, damit nicht unser Amt in Verruf komme. Erweisen wir uns vielmehr in allen Stücken als Diener Gottes.«6
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/81/ (18.11.2025)