Die Freude, Gott zu dienen
Dieser Text ist die bearbeitete Zusammenfassung aus zwei Beisammensein an Weihnachten 1973.
Heute »strahlte ein Licht auf (…). Denn ein Kind wurde uns geboren. (…) Man rief seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.«1
Geliebte Töchter und Söhne, als Vorbereitung auf das Fest des heutigen Tages haben wir versucht, in unserem Herzen eine Krippe für unseren Gott herzurichten. Erinnert ihr euch daran, als ihr klein wart? Mit welcher Begeisterung haben wir die Krippe vorbereitet: mit den Hügeln aus Kork, den kleinen Häuschen, all den Figuren rund um die Krippe, wo der Herr geboren werden wollte! Ich weiß sehr gut, dass meine Töchter und Söhne im Laufe der Zeit immer kleiner werden, denn das Opus Dei ist für erwachsene Christen, die es verstehen, aus Liebe zu Gott wie die Kinder zu leben. Mit noch größerer Begeisterung als in unseren Kindheitstagen werden wir daher im Innersten unserer Seele die Krippe von Bethlehem vorbereitet haben.
»Dies sanctificatus illuxit nobis. Ein heiliger Tag ist uns aufgeleuchtet. Kommt, ihr Völker, betet an den Herrn. Heute stieg ein großes Licht zur Erde hernieder.«2 Wir wünschen uns, dass man Ihn überall auf der Welt sehr gut behandelt und mit viel Liebe aufnimmt. Und wir versuchen, das gleichgültige Schweigen jener, die Ihn nicht kennen oder Ihn nicht lieben, durch unsere Weihnachtslieder zu verdecken, jene Volkslieder, die von Groß und Klein in den Ländern alter christlicher Tradition gesungen werden. Habt ihr bemerkt, dass sie immer davon handeln, zum Jesuskind zu gehen, es anzuschauen und zu betrachten? Wie es die Hirten in jener glücklichen Nacht taten: »So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.«3
Wir verstehen sehr gut, dass die, die sich lieben, einander sehen wollen. Verliebte haben nur Augen für den, den sie lieben. Ist es nicht logisch, dass es so ist? Das menschliche Herz spürt diese Forderungen. Ich würde lügen, wollte ich leugnen, dass mich der Wunsch, das Angesicht des Herrn zu sehen, sehr tief bewegt: »Vultum tuum, Domine, requiram«4, ich will Dein Antlitz suchen, o Herr. Gerne schließe ich die Augen und denke daran, dass der Augenblick kommen wird – wann Gott es will –, in dem ich Ihn werde sehen können: »Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.«5 Ja, meine Kinder, »meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht?«6
Töchter und Söhne meiner Seele: Ihn anschauen, Ihn betrachten, mit Ihm sprechen. Das können wir schon jetzt tun. Wir bemühen uns, so zu leben. Es ist ein Teil unserer Existenz. Wenn wir sagen, dass die Berufung zum Werk kontemplativ ist, so deshalb, weil wir uns bemühen, Gott in allen Dingen der Welt zu entdecken: in den Personen, in den Ereignissen, im Großen und in dem, was uns klein vorkommt, in dem, was uns angenehm ist, und in dem, was wir als schmerzlich empfinden. Kinder, erneuert den Vorsatz, immer in der Gegenwart Gottes zu leben. Aber jeder auf seine Weise. Ich will euch nicht vorschreiben, wie ihr zu beten habt; aber ich kann euch mit nicht wenig Unverschämtheit zeigen, wie mein Umgang mit Jesus Christus ist.
Ich spreche jetzt mit ein bisschen Stolz: Ich bin der Älteste im Opus Dei! Deshalb habe ich es nötig, dass ihr für mich betet und mir besonders in diesen Tagen helft, in denen das göttliche Kind alle meine Töchter und Söhne erhört. Sie sind Kinder, starke, kräftige Seelen, mit Leidenschaften – wie ich –, die sie mit der Gnade Gottes zu beherrschen wissen. Bittet für mich, damit ich treu und gut bin, damit ich es verstehe, Ihn zu lieben und dazu beizutragen, dass man Ihn liebt.
»Denn Fleisch geworden ist das Wort, und in diesem Geheimnis erstrahlt den Augen unseres Geistes das neue Licht Deiner Herrlichkeit. Indem wir Gott sichtbar anschauen, sollen wir durch Ihn für die Liebe zu den unsichtbaren Dingen entflammt werden.«7 Wir alle sollen Ihn mit Liebe anschauen. In meiner Heimat sagt man manchmal: Wie sie ihn anschaut! Wie eine Mutter das Kind in ihren Armen, wie ein junger Mann seine Verlobte, wie eine Ehefrau ihren Mann – mit edler und reiner menschlicher Regung. Und so wollen wir Ihn anschauen. Wir wollen die Herabkunft des Erlösers von neuem erleben. Und wir beginnen bei seiner Mutter, der immerwährenden und ganz reinen Jungfrau. Wir fühlen die Notwendigkeit, sie zu loben und ihr immer wieder unsere Liebe zu bezeigen, denn noch nie wurden so viele Albernheiten und so viele Abscheulichkeiten über die Mutter Gottes verbreitet wie heute, und zwar von jenen, die sie verteidigen und preisen sollten.
Die Kirche ist rein, sauber, ohne Makel. Sie ist die Braut Christi. Doch es gibt einige, die in ihrem Namen beim Volk Anstoß erregen. Sie haben viele Menschen getäuscht, die unter anderen Umständen treu geblieben wären. Dieses schutzlose Kind umarmt euch, damit ihr Es an euer Herz drückt und Ihm den festen Vorsatz schenkt, gelassen, stark und froh Sühne zu leisten.
Ich habe es vor euch nicht verheimlicht. Man hat in diesen letzten zehn Jahren alle Sakramente angegriffen, eines nach dem anderen. Ganz besonders das Bußsakrament, und auf hinterhältigste Weise das Allerheiligste Sakrament des Altares, das Messopfer. Das Herz eines jeden von uns muss beben und mit dieser Wallung des Blutes dem Herrn Genugtuung leisten, so wie ihr eure Mutter zu trösten wüsstet – eine Person, die ihr zärtlich liebt. »Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.«8
Wir haben begonnen, die heilige Jungfrau Maria zu loben und ihr Sühne zu leisten, und sogleich bekunden wir dem heiligen Josef, dem Patriarchen, unsere große Liebe. Ich nenne ihn meinen Vater und Herrn, und ich liebe ihn sehr. Auch ihr müsst ihn sehr lieben, sonst wäret ihre keine guten Kinder von mir. Er war ein junger Mann, ganz rein und stark, den Gott selbst als Beschützer für sich und seine Mutter erwählt hat.
So versetzen wir uns in den Stall von Bethlehem: mit Josef, Maria und Jesus. »Dein Herz wird erbeben und sich weiten.«9 In der Vertrautheit dieser Familie wende ich mich an den heiligen Josef und hänge mich an seinen mächtigen und starken Arm, den Arm eines Arbeiters. Von ihm geht die Anziehungskraft des Reinen und Rechtschaffenen aus, des Vergöttlichten, das zugleich sehr menschlich ist. Auf seinen Arm gestützt, bitte ich ihn, mich zu seiner heiligen, makellosen Gattin zu führen, zur heiligen Maria. Denn sie ist meine Mutter, und so habe ich ein Recht darauf. So ist es. Die beiden werden mich dann zu Jesus führen.
Meine Töchter und Söhne, das alles ist kein Theater. Wir handeln viele Male in unserem Leben so, wenn wir eine Familie neu kennenlernen. Es ist die aufs Übernatürliche angewandte menschliche Art, die Familie von Nazareth kennenzulernen und mit ihr vertraut zu werden.
Vater, werdet ihr mir sagen, Sie empfangen doch den Herrn jeden Tag im Sakrament. Jeden Morgen lassen Sie Ihn in Ihren Händen auf den Altar kommen. Ja, meine Kinder: Diese meine befleckten Hände sind täglich Gottes Thron. Was sage ich dann zu Ihm? In der Vertrautheit des Umgangs mit der Dreifaltigkeit der Erde, mit Jesus, Maria und Josef, macht es mir nichts aus, euch das Herz zu öffnen. In diesen Augenblicken rufe ich zu meinem Diensterzengel und zu meinem Schutzengel und sage ihnen: Seid meine Zeugen, wie ich meinen Gott lobe. Und es ist mein Wunsch, mit der Stirn den Boden zu berühren und Jesus Christus anzubeten. Ich sage Ihm von neuem, dass ich Ihn liebe und bin dann zutiefst beschämt, denn wie kann ich Ihm versichern, dass ich Ihn liebe, wenn ich Ihn so oft beleidigt habe? Die Reaktion darauf ist nicht der Gedanke, dass ich lüge, denn so ist es nicht. Ich setze mein Gebet fort: Herr, ich möchte Dir Sühne leisten für das, womit ich Dich beleidigt habe und womit Dich alle Seelen beleidigt haben. Ich werde Genugtuung leisten mit dem einzigen, das ich Dir anbieten kann: die unendlichen Verdienste Deiner Geburt, Deines Lebens, Deines Leidens, Deines Todes und Deiner glorreichen Auferstehung; die Verdienste Deiner Mutter, die des heiligen Josef, die Tugenden der Heiligen und die Schwächen meiner Kinder und meine eigenen, die wie Edelsteine in himmlischem Licht erglänzen, wenn wir aus ganzer Seele die Todsünde und die freiwillige lässliche Sünde verabscheuen.
Wenn ich dann den Herrn Jesus in meinem Herzen trage, fühle ich die Notwendigkeit, einen ausdrücklichen Glaubensakt zu erwecken: Ich glaube, Herr, dass Du es bist. Ich glaube, dass Du wirklich und substantiell unter den sakramentalen Gestalten zugegen bist, mit Deinem Leib, mit Deinem Blut, mit Deiner Seele und mit Deiner Gottheit. Und sofort kommen die Danksagungen. Töchter und Söhne meiner Seele! Empfindet keine Scham, wenn ihr mit Jesus Umgang habt, unterbindet nicht die Affekte. Das Herz ist verrückt, und diese Verrücktheiten der Liebe auf göttliche Art sind eine große Wohltat, denn sie enden in konkreten Vorsätzen der Besserung, der Veränderung, der Reinigung im persönlichen Leben. Wäre es nicht so, dann wären sie zu nichts nütze.
Ihr müsst euch in die heiligste Menschheit Jesu Christi verlieben. Aber um zum affektiven Gebet zu gelangen, ist es günstig, zunächst mit der Betrachtung zu beginnen. Ihr lest das Evangelium oder einen anderen Text, der euch hilft, schließt die Augen und mittels Phantasie und Verstand tretet ihr zusammen mit den Aposteln in das Leben des Herrn ein. Ihr werdet daraus viel Nutzen ziehen. Manchmal kann es vorkommen, dass Er euch ergreift und euch kaum Zeit bleibt, das Einleitungsgebet zuende zu sprechen. Dann kommt wie von selbst der Dialog und die Beschauung. »Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht strahlend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.«10
Wenn ihr euch vor unserem Herrn und Erlöser befindet, sagt Ihm: Ich bete Dich an, o Herr; ich bitte Dich um Verzeihung; reinige mich, läutere mich, lehre mich zu lieben. Was würde aus uns werden, wenn wir nicht so lebten? Meine Kinder, ich will euch auf einen Weg führen, dem ihr folgen könnt. Es muss nicht der gleiche sein wie meiner. Ich gebe euch nur ein wenig Öl für eure Lampen.11 Bereitet sie selbst vor und lasst sie leuchten im Dienst Gottes. Ich rate euch immer wieder, viel im heiligen Evangelium zu lesen, um Jesus Christus kennenzulernen – »perfectus Deus, perfectus Homo«12 –, mit Ihm Umgang zu pflegen, euch in seine heiligste Menschheit zu verlieben, mit Ihm zu leben wie Maria und Josef, wie die Apostel und die heiligen Frauen.
»Eines habe ich vom Herrn erfragt, dieses erbitte ich: im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens.«13 Worum werden wir Jesus bitten? Wir werden Ihn bitten, Er möge uns zum Vater führen. Er hat gesagt: »Niemand kommt zum Vater außer durch mich.«14 Mit dem Vater und dem Sohn werden wir den Heiligen Geist anrufen, wir werden mit der Heiligsten Dreifaltigkeit Umgang haben. So wird jeder durch Jesus, Maria und Josef, der Dreifaltigkeit der Erde, seinen persönlichen Weg finden, um zum Vater, zum Sohn, zum Heiligen Geist, zur Dreifaltigkeit des Himmels zu gelangen. Mit der Gnade Gottes und durch unser Wollen steigen wir hinauf in die höchsten Höhen des Himmels und hinunter in die demütige Niedrigkeit der Krippe, in die äußerste Erbärmlichkeit und Not. Erwartet nichts anderes im Opus Dei, denn das ist unser Weg. Wenn der Herr euch erhöht, wird Er euch auch erniedrigen. Die Demütigungen, die mit Liebe erduldet werden, sind köstlich und süß; sie sind ein Segen des Herrn.
Wir haben uns bemüht, dieses vergangene Jahr mit dem Vorsatz zu leben, ut in gratiarum semper actione maneamus! Ohne dass wir die Danksagungen aufgeben, bitte ich euch jetzt, meine Töchter und Söhne: »Servite Domino in laetitia! – Dient dem Herrn mit Freude.«15 »Gaudete in Domino semper: iterum dico, gaudete. – Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!«16 Trotz aller persönlichen Irrtümer; trotz der Schwierigkeiten, die die bürgerliche Gesellschaft durchmacht, und noch mehr die kirchliche Gesellschaft; trotz der vielen Greueltaten, die wir schon kennen und unter denen wir so viel leiden. Seid immer froh, aber besonders jetzt. Die Menschheit kann nicht verlorengehen, denn sie ist losgekauft worden durch das kostbare Blut unseres Herrn Jesus Christus.17 Er nimmt nicht einen Tropfen zurück, Kinder. Vielleicht gibt es jetzt viele, die verlorengehen, obwohl sie hätten gerettet werden können. Aber alles wird wieder in Ordnung kommen. Unser Gott ist »der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes«18, und »der gemäß der Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder erdenken«19. Jesus Christus kann nicht scheitern, Er ist nicht gescheitert. Die Erlösung vollzieht sich auch jetzt, seine göttliche Macht ist nicht kleiner geworden.
Gaudete in Domino semper! Seid nicht bekümmert, was immer auch auf der Welt geschieht, was immer sich in der Kirche ereignet. Wohl aber kümmert euch darum, tut so viel Gutes, wie ihr nur könnt, verteidigt die Schönheit und die Wirklichkeit unseres katholischen Glaubens, und seid immer froh. Und was müssen wir tun, um zufrieden zu sein? Ich werde euch meine persönliche Erfahrung mitteilen: zuerst verzeihen können, dann immer entschuldigen, denn was den Frieden raubt, sind Lächerlichkeiten des Stolzes. Denk nicht mehr daran, verzeih. Was man dir angetan hat, ist keine Ungerechtigkeit. Lass es, vergiss es. Und dann, den Willen Gottes annehmen, den Herrn hinter jedem Ereignis sehen. Mit diesem Rezept werdet ihr glücklich, froh und gelassen sein.
Meine Töchter und Söhne, ich möchte, dass ihr sehr glücklich seid, froh in der Hoffnung20. Denn wir wissen, dass der Herr sich schließlich seiner Kirche erbarmen wird. Aber wenn diese Situation länger anhält, werden wir oft auf dieses Heilmittel des Verzeihens zurückgreifen müssen, das ich euch gerade gegeben habe; ein Heilmittel, das nicht von mir stammt, denn Verzeihen ist etwas ganz und gar Übernatürliches, eine göttliche Gabe. Die Menschen kennen keine Milde. Wir verzeihen in dem Maße, als wir Anteil haben am Leben Gottes – durch das innere Leben, die Berufung, den göttlichen Ruf, dem wir im Rahmen des Möglichen zu entsprechen versuchen.
Was sollen wir angesichts der schrecklichen Dinge, die geschehen, tun? In Zorn geraten? Traurig werden? Man muss beten, Kinder. »Oportet semper orare et non deficere«21, man muss ohne Unterlass beten und darf nicht nachlassen. Auch wenn wir uns unmöglich benommen haben, müssen wir beten, damit uns der Herr seine Gnade gewährt und wir auf den rechten Weg zurückkehren. Was man nie tun darf, ist, den Kampf aufgeben oder unseren Platz verlassen, weil wir uns unmöglich benommen haben oder vielleicht unmöglich benehmen könnten. Ich möchte euch die Stärke vermitteln, die letzten Endes aus der Demut kommt, nämlich zu wissen, dass wir – ich werde es mit dem bildlichen Ausdruck von immer sagen – aus dem Lehm der Erde gemacht sind; oder, um es noch mehr zu unterstreichen, aus einem sehr zerbrechlichen Material, aus Töpferton.
Wenn ihr euch um diesen göttlichen und menschlichen Umgang mit der Dreifaltigkeit der Erde und der Dreifaltigkeit des Himmels bemüht, über den ich vorhin zu euch gesprochen habe, werdet ihr, auch wenn ihr einmal eine Dummheit begeht – und eine große noch dazu –, das Heilmittel anwenden können: mit Aufrichtigkeit, mit Loyalität. Vielleicht wird man dann warten müssen, bis der Schlamm trocknet, der noch an den Flügeln klebt, und wird man die Mittel anwenden müssen – den Schnabel, wie die Vögel –, bis die Federn wieder ganz sauber sind. Und sofort nehmen wir, mit einer Erfahrung, die uns entschlossener und demütiger macht, den Flug mit mehr Freude wieder auf.
Kämpfen wir also, Kinder meiner Seele! Seien wir zufrieden! »Servite Domino in laetitia!22, ermahne ich euch nochmals. Gebt diese Verrücktheit weiter, betet für alle Welt, fahrt fort mit dieser Aussaat des Friedens und der Freude, der gegenseitigen Liebe, denn wir wollen niemandem Böses. Ihr wisst, dass die Bereitschaft zum Verzeihen ein Teil des Geistes des Werkes ist. Und ich habe euch daran erinnert, dass wir, wenn wir verzeihen, auch beweisen, dass wir Gottes Geist haben, denn die Milde – ich wiederhole es – ist eine Äußerung der Gottheit. Wenn wir an der Gnade des Herrn Anteil haben, dann verzeihen wir allen und lieben wir alle. Aber wir haben auch eine Zunge, und wir müssen reden und schreiben, wenn das die Ehre Gottes und seiner Kirche sowie das Wohl der Seelen verlangt.
Iterum dico, gaudete! Noch einmal komme ich darauf zurück: Seid zufrieden und gelassen, auch wenn das Panorama, das die Welt und besonders die Kirche bietet, voller Schatten und voller Elend ist. Handelt mit lauterer Gesinnung und lauterer Tat. Erfüllt aufs Wort getreu die Anweisungen, die euch das Werk mütterlich gibt, das dabei nur an euer zeitliches und ewiges Glück denkt. Seid demütig und aufrichtig; beginnt mit neuem Schwung von vorne, wenn ihr einmal zu Fall kommt. Dann wird die Freude eine Frucht – die schönste Frucht – eures Lebens als Kinder Gottes sein, auch inmitten der größten Anfechtungen. Denn der innere Jubel, Frucht des Kreuzes, ist eine christliche Gabe und insbesondere eine Gabe für die Kinder Gottes im Opus Dei.
»Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.«23
In III Missa Nativ. (Allel.).
Lk 2, 16.
Vgl. Ps 26, 8.
1 Kor 13, 12.
Ps 41, 3.
Jes 60, 2.
Vgl. Mt 25, 7.
Symbolum Athanasianum.
Ps 26, 4.
Joh 14, 6.
Ps 99, 2.
Phil 4, 4.
Vgl. 1 Petr 1, 19.
2 Kor 1, 3.
Eph 3, 20.
Text gedruckt bei https://escriva.org/de/en-dialogo-con-el-se%C3%B1or/die-freude-gott-zu-dienen/ (21.11.2025)