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Kindliche Liebe zur Kirche

Heute tut es not, mit lauter Stimme jene Worte des Petrus an die Vorsteher und Ältesten von Jerusalem auszurufen: Er ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen ward und der nun zum Eckstein geworden ist. In keinem anderen ist Heil. Denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen (Apg 4,11-12).

So sprach der erste Papst, der Fels, auf den Christus seine Kirche gebaut hat; ihn bewegte die kindliche Liebe zum Herrn und die Sorge um die ihm anvertraute kleine Herde. Von ihm und von den anderen Aposteln lernten die ersten Christen, die Kirche innig zu lieben.

Habt ihr nicht bemerkt, wie abschätzig dagegen heute über unsere heilige Mutter, die Kirche, geredet wird? Wie tröstlich ist es, bei den alten Kirchenvätern so viele Zeugnisse glühender Liebe zur Kirche Christi zu finden. Hören wir den heiligen Augustinus: Lieben wir den Herrn, unseren Gott; lieben wir seine Kirche. Ihn wie einen Vater, sie wie eine Mutter. Keiner soll sagen: "Ja, ich gehe noch zu den Götzen, befrage die Besessenen und Zauberer, aber ich verlasse die Kirche Gottes nicht, ich bin Katholik." Ihr bleibt so bei der Mutter, aber ihr beleidigt den Vater. Ein anderer wird sagen: "Gott bewahre! Ich befrage weder Zauberer noch Besessene, ich erforsche nicht die Zukunft in gotteslästerlicher Weise, ich bete die Dämonen nicht an, ich diene nicht den steinernen Götzen, aber ich gehöre zur Partei des Donatus." Wozu nützt es, den Vater nicht zu beleidigen, wenn dieser die Mutter, die ihr doch beleidigt, rächen wird? (Augustinus.Enarrationes in psalmos, 88, 2, 14 [PL37, 1140]) Und der heilige Cyprian erklärt in prägnanter Weise: Wer Gott nicht zum Vater hat, kann die Kirche nicht zur Mutter haben (Cyprian, De catholicae Ecclesiae unitate, 6 [PL 4, 502]).

In unserer Zeit weigern sich viele, die wahre Lehre über die Kirche, unsere Mutter, zu hören. Einige wollen der Institution Kirche eine neue Form geben. Sie unternehmen den wahnwitzigen Versuch, im mystischen Leib Christi eine Demokratie einzuführen, wie sie in der bürgerlichen Gesellschaft praktiziert oder - besser gesagt - zu praktizieren vorgegeben wird: alle in allem gleich. Und sie sehen nicht, daß die Kirche durch göttliche Einsetzung aus Papst und Bischöfen, Priestern, Diakonen und Laien gebildet wird. Jesus hat es so gewollt.

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